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Woher kommt Cal Look ? Teil 2
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Woher kommt Cal Look ? Teil 2
Die frühen Jahre des Cal Look 1965 -1975
Nachdem im 1. Teil die Entstehung des Cal-Look Stils beleuchtet wurde, werden wir im folgenden Teil auf die ersten 10 Jahre, 1965 - 75, eingehen. In dieser Zeit entwickelte sich sowohl die VW Gasser Szene weiter wie auch der begleitende Cal-Look.
Die schon erwähnten Pioniere dieser Szene Joe Vittone, Gene Berg, die Schley Brothers, Dean und Ken Loewry bekamen im Laufe der Zeit weitere Konkurrenz, welche es zu beachtlichen Erfolgen auf dem Drag Strip brachten. Da stehen an erster Stelle Ron Fleming,Greg Aronson und Mark Thurber, deren Gasser „Tar Babe“ ebenso wie der „Inch Pincher“ von Joe Vittone als rollendes Versuchslabor diente.
Deren Shop „F.A.T. Performance“ machte sich rasch einen Namen in der Gasser/Cal-Look Szene. Ron Fleming wird auch gerne der Godfather des Cal-Look genannt, in einem Atemzug mit Greg Aronson, von dem übrigens der 63er Cal-Looker aus der 75er Hot VW‘s gebaut wurde. In der ersten Dekade des Cal-Look waren Gasser und deren straßentaugliche Pendants im Cal-Look Stil noch eng miteinander verwandt.
Bevor wir aber nun mehr auf den zivilen Cal-Look eingehen, sollte noch eine Erklärung folgen, was eigentlich Gasser bedeutet. Ab den frühen 60erJahren wurde die Drag Strip Szene immer vielfältiger. Es gab erste Dragster, deren Triebwerke so hochgezüchtet waren, dass nur Flugbenzin zum Betrieb genutzt werden konnte.
Diese Vielfältigkeit führte dazu, dass die Teilnehmer solcher Veranstaltungen in einzelne Klassen eingeteilt wurden. Es wurde nach Leistung und Gewicht unterschieden, damit die Chancengleichheit gewahrt blieb. Die Bezeichnung „Gasser“ leitet sich aus dem umgangssprachlichen Gasoline fueled drag racing glass ab. Auf gut deutsch sind Gasser also mit „Normalbenzin“ betriebene Rennwagen unterteilt nach Gewicht und Hubraum. Ein gewichtsreduzierter Käfer war erfahrungsgemäß in den einfachen Klassen Zuhause, da kein anderer Wagen jener Zeit leichter war. Man hat dann z.B. mit Fettstift in die Seitenscheiben der Autos die betreffende Klasse geschrieben. Bei einem Käfer z.B. GAS/A/1/63, was bedeutete, dass dieser Wagen in der leichtesten Klasse der Benziner mit der Startnummer 63 startete.Zusätzlich erfolgte noch eine Einteilung nach Motorleistung unterteilt in Hubraumklassen. --- image not found for tag: cal_look2_8 ---
Hier machen wir nun einen Zeitsprung ins Jahr 68. Dieses Jahr ist von historischer Bedeutung was Volkswagentreffen angeht, denn am 20.10. 1968 fand auf dem Gelände des Orange Country International Raceway (OCIR) das erste BUG IN statt, sozusagen der Urahn aller VW-Treffen. In den Folgejahren gab es dann jeweils 2 BUG IN‘s im Jahr, bis dann nach dem Ende des OCIR auch das vorläufige Ende der BUG IN‘s kam. Mit dem 31. BUG IN im Jahre 1983 war erst einmal Schluss.
Aber bleiben wir erstmal im Jahr 1968. In den Jahren davor wurden die Gasser auf Käfer- sowie Karmannbasis so zahlreich, dass erste Überlegungen aufkamen, daraus eine eigene VV-bezogene Veranstaltung erwachsen zu lassen. Es war dann eine Initiative der Zeitschrift Dune Buggy‘s and Hot VW‘s, die 1967 mit der Idee eines großen VW Events voran gingen.
Mit diesen überregionalen BUG IN‘s wurde der Cal-Look Szene ein entscheidender Popularitätsschub gegeben, da nun dieser Stil auch außerhalb von Orange Country immer mehr Anhänger fand. Natürlich blieben der DKP und F.A.T Performance weiterhin stilprägend. Besonders Ron Fleming, Greg Aronson und Mark Thurber, die F“A“T‘s von F.A.T. Performance fällt der Löwenanteil der frühen Cal-Look Szene zu, einerseits durch ihren erfolgreichen Gasser „Tar Babe“, andererseits durch ihre straßentaugliche Käfer.
So sah z.B. Ron Flemings 56er Ovali anfangs noch recht seriennah aus. Lediglich die American Racing Mag Wheels fielen auf, ab dem Jahr 68 fuhr der Ovali dann schon auf BRMs und ohne Stoßstangen im bekannten Cal-Look Stil durch Kalifornien. Oder der metallicbraune Käfer von Mark Thurber, der ebenfalls mit BRMs, ohne Stoßstangen und Zierleisten absolut den damals gängigen Stil verkörperte.
Und natürlich Greg Aronson‘s chevytruckweißer 63er, für viele der Cal-Looker schlechthin. Dieser Käfer war so etwas wie die Blaupause für den Cal-Look Stil. In ihm vereinte sich die sogenannte Nose Down Optik, BRMs und T-Bars anstelle von Stoßstangen und eine stark modifizierte Innenausstattung. Diese bestand aus einem Plexiglas-Dashboard, bestückt mit VDO-Instrumenten, einem Grant-Lenkrad und EMPI-Schalensitzen.
Mit immer stärkeren Motoren machte der 63er auch auf dem Drag Strip immer wieder von sich reden. Man könnte es als Fußnote der Geschichte werten, dass dieser Käfer erst 1975 zur Stilikone erhoben wurde, obwohl er schon seit 1970 in dieser Form existierte.
Jener Bericht in der Hot VW‘s ging zurück auf den Fotograf Jere Alhadeff.
Von ihm stammt die Idee, über diesen bisher namenlosen, aber sehr populären Umbaustil eine Story zu bringen. Begründet auch darin, dass Jere Aldaheff seit Jahren die Entwicklung sowohl der Clubs, wie dem DKP, als auch der kalifornischen Käferszene vor allem fotografisch begleitet hatte. E war an der Zeit, darüber einen speziellen Artikel zu bringen. Welche geschichtliche Bedeutung dieser Artikel mal haben würde, konnte damals keiner der beteiligten Personen auch nur ahnen.
Der Legende nach sollte eigentlich im Titel „SoCal Look“ oder „Orange Country Look“ stehen, aber damit hätten viele Leute außerhalb von Kalifornien wenig anfangen können. Also einigte man sich auf das allgemeinverständliche „The California Look“ abgekürzt Cal-Look.
Streng genommen kam dieser Bericht damals eigentlich 5 Jahre zu spät. Warum man dies so sehen kann ? Nun, zum einen existierte der DKP ab 1972 schon nicht mehr in der ursprünglichen Zusammensetzung, weshalb man ab 1972 auch vom DKP II spricht.
Wie so oft im Leben hatte es auch hier Meinungsverschiedenheiten gegeben.
Entzündet hatte sich der Streit dann an so banalen Dingen, ob Frauen mitmachen dürfen, oder nicht.
Heutzutage kann man darüber lachen, damals war dies noch eine echte Glaubensfrage. In den Jahren 70 - 75 hatte sich der Cal-Look Stil nur sehr behutsam weiter entwickelt, man kann sich da wirklich an Greg Aronson‘s Käfer orientieren. Neben der BRM-Felge wurden natürlich auch gerne American Mags, Porsche, Centerlines und natürlich die EMPI 5-Spokes genommen.
Mit schweren Stoßstangen fuhr fast keiner, entweder wurde selbige ganz weg gelassen oder aber auch durch T-Bars ersetzt. Gleiches galt für die Zierleisten, mal mit mal ohne,dies war halt Geschmackssache. Bei den Farben dominierten die originalen Farbtöne, gerne aber auch Porschefarben oder Metalliclacke. Viel Wert wurde auf die Innenausstattung gelegt. Sehr populär waren kombinierte Sitz / Seitenverkleidungen aus Stoff / Leder, oftmals in Rauten abgesteppt, oder auch im Fat Bisquit Style, kombiniert mit Sportsitzen, z.B. von EMPI meist passend Ton in Ton zur Lackierung.
Hauptaugenmerk dieses frühen Cal-Look Stils ist eigentlich die „cleane“ Optik, reduziert auf das Wesentliche, dies aber mit Stil. Anders also als z.B. beim damals ebenso populären „Custom“ Stil , wo eigentlich alles erlaubt war, was gefiel, also Metalflakelacke, Plüschinnenausstattungen, viel Chrom, im Einzelnen manchmal sehr abgedreht.
Wohltuend war dann der puristische Cal-Look Stil, der durch seine einfache Optik die an sich schon schönen Formen von Käfern ,auch Typ 14 Karmann-Modellen und vereinzelt Typ 3 Modellen hervor hob.
Diese erste Dekade des Cal-Look bis 75 gilt heutzutage als die schönste, was Stil und Autos angeht. Genau dieser Look ist in jüngster Zeit wieder stark im Kommen, man könnte auch sagen, eine Rückbesinnung auf alte Werte.
Im nächsten Teil werden wir dann auf die weiter Entwicklung des Cal-Look in den späten 70er und den 80er Jahren eingehen. Soviel schon mal vorab : Es wird bunter !
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